Körper & Gesundheit

Auf nach Ungarn

Ich liebe Reisen aller Art. Natürlich auch Wellnessurlaube, die ich am liebsten mit einer Freundin verbringe. Dieses Mal entschieden wir uns ein paar Tage nach Ungarn zu fahren, um es uns ganz einfach gut gehen zu lassen.

Ungarn ist für die Österreicher, und da speziell für die Wiener, besonders leicht zu erreichen. Eine knappe Stunde Autofahrt, und man hat die Grenze schon hinter sich gelassen. Unser Nachbar schlummert noch etwas beim Fremdenverkehr, obwohl es so ein schönes Land ist, mit so vielen Ressourcen, die eigentlich viel zu wenig genützt werden. Leider! Ein einzigartiges, in vieler Hinsicht noch unentdecktes Reiseland mit einer hervorragenden Kulturlandschaft und Historie. Und natürlich mit tollen Wellness- und Medizinangeboten.

Meine Freundin und ich entschieden uns für einen Trip an den Plattensee mit Zwischenstation in einem richtigen Schlosshotel, und zwar im Schlosshotel Szidónia. Als ich die Adresse gelesen hatte, war ich zuerst ein wenig unsicher – Röjtökmuzsaj. Wenn ich es nicht aussprechen kann, wie sollte ich da jemanden um den Weg fragen? Nun gut – ich verließ mich auf mein Navi, das mich ja noch nie enttäuscht hatte.

Der Weg führte mich und meine Freundin Richtung Sopron, denn das Hotel befindet sich von dort nur rund 20 km entfernt. Die Fotos im Internet sahen sehr einladend aus und die lange Geschichte dieses Schlosses, die bereits im 16. Jahrhundert begann, ist eine überaus interessante. Als wir ankamen, wurden wir gleich von der Ruhe, die dieses Schloss ausstrahlt, gefangen genommen. Diese Parkanlagen … mit dem mystischen Drachenpfad, den Kraftplätzen und dem magischen Baumkreis, der als Kraftspender und Symbol der Ruhe in den weitläufigen Schlossgarten einlädt – ein Ort, der wie verwunschen oder verzaubert auf mich wirkte. Ich schritt wie durch einen Märchenwald und fühlte die Natur hautnah bei mir. Ich konnte nicht anders und umarmte einen Baum und nahm seine unglaubliche Energie in mich auf. Kurzum, ich konnte mir keinen wunderbareren Einstieg für meinen Aufenthalt hier – weit weg vom Lärm – vorstellen. Erst jetzt bezogen wir unsere Zimmer, und ich und meine Freundin waren schlichtweg begeistert. Ein hohes “Schloss-Zimmer“, geräumig, gediegene Möbel – keine hypermoderne Einrichtung wie sonst oft üblich, sauber, gemütlich, ein herrlich großes Bett mit blütenweißer Bettwäsche. Es war einfach alles vorhanden inkl. Fernseher und Bar. Nebenan das Badezimmer mit Dusche und WC, großzügig eingerichtet, und aus dem Wasserhahn sprudelte das hoteleigene Mineralwasser. Was will man mehr? Und vom Fenster ein Blick in den barocken Rosengarten, wo man den Brunnen plätschern hören konnte.

Nun aber schnell, ich hätte fast meine Zeit hier ein wenig verträumt, denn jetzt war es schon höchste Zeit für den Begrüßungssekt auf der Terrasse und das anschließende ungarische Abendessen, das keine Wünsche offen ließ. Natürlich gab es Fogasfilet. Bei uns heißt dieser Fisch Zander. Typisch ungarisch und gut! Im hervorragenden Restaurant wurden ungarische und internationale Spezialitäten serviert und natürlich mit köstlichen Tropfen aus der ungewöhnlich kreativen Weinkarte ergänzt. Nach einer erholsamen Nacht entschloss ich mich, um 8 Uhr früh beim Morgenyoga im Park mitzumachen. Auch meine Freundin fand sich dort ein. Und wirklich – danach schmeckt das Frühstück doppelt so gut.

Wellness vom Feinsten im Schlosshotel Szidónia

Das Schlosshotel Szidónia ist bekannt für seine Wellnessangebote und Anti-Stress-Programme. Und so war es klar, dass wir einige Behandlungen schon vorab gebucht hatten. Das Ergebnis – ich war total relaxt und wollte nur mehr dem „dolce far niente“ frönen. Auch der Wellnessbereich – das Szidónia Badehaus – ließ keine Wünsche offen. Die beheizten Pools werden nämlich mit Mineralwasser aus zwei hauseigenen Quellen gespeist, und zwei Saunen versprechen wohlige Entspannung für Körper und Geist. Erst zur Tea time in der Lobby wurde ich wieder munter. Danach gab es einen Vortrag über Burn Out, und dann war ein ungarisches Candle-Light Dinner mit Klavierbegleitung angesagt. Wer länger bleibt als ich, der kann sich in Sopron etliche Sehenswürdigkeiten zu Gemüte führen, wie etwa die alte gotische Synagoge, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Auch der Bezerédj Palast, ein Barockpalast, ist einen Besuch wert, genauso wie das Apothekenmuseum oder der Feuertum – das Wahrzeichen der Stadt Sopron, der auf römischen Fundamentmauern errichtet wurde und ab dem 13. Jahrhundert als nördlicher Torzugang innerhalb der Stadtmauer diente.

Schlosshotel Szidónia
Röjtöki Strasse 37. H-9451 Röjtökmuzsaj
Tel: (+36 99) 544-810
Fax: (+36 99) 380-013
www.schlosshotelungarn.at

Weiter Richtung Plattensee

Nun gings für uns weiter nach Heviz, in ein Wellnesshotel, wie es in Ungarn nur wenige gibt. Ins NaturMed Carbona****s. Die Reise führte über kleine Landstraßen, vorbei an der Burg Sümeg, die auf einem riesigen Hügel gebaut wurde und eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen von Ungarn ist. Heute werden dort im Sommer Ritterspiele veranstaltet. Schon bald erreichten wir Héviz, das am Westufer des Plattensees liegt und einen heilenden Schatz, den Heilwassersee, besitzt. Seit der Römerzeit kennen die Menschen die gesundheitsfördernde Wirkung dieses Sees, dessen Wassertemperatur im Sommer aufgrund geothermischer Energien meist 33 bis 35°C beträgt. Und selbst im Winter sinkt sie meist nicht unter 22°C. Besonders zu empfehlen ist eine Behandlung mit dem Hévízer Wasser und seinem Schlamm bei Rheuma und anderen Beschwerden der Gelenke oder Knochen.

Unser Ziel: das NaturMed Carbona****s

Nach kurzer Zeit erreichten wir das NaturMed Carbona****s, wo wir bereits erwartet und natürlich äußerst freundlich empfangen wurden. In der riesigen Lobby fühlten wir uns sofort wohl, genauso wie in unseren Zimmern, wo wir eine Obstteller als Begrüßung vorfanden. Mit Vitaminen versorgt, trafen wir uns wenig später an der Bar, um den Wellnessbereich zu erkunden, von dem ich ja schon viel gehört hatte. Denn dieses Hotel zählt zu den Tophäusern was Wellness- und Gesundheitshotels in Ungarn betrifft. Hier stehen ein Rheumatologe, ein Sportarzt und weitere Experten zur Verfügung und erarbeiten – auf Wunsch – für jeden Kurgast ein individuelles Kurprogramm, das auf Grund ärztlicher Voruntersuchungen mittels modernster Diagnostikgeräte bestimmt wird. Im NaturMed Hotel Carbona****s wird die Badekur im Heilsee oder im eigenen Thermalbecken mit anderen Heilmethoden aus der ganzen Welt – von Thalasso über Ayurveda, von Bemer Therapie über Cryotherapie, von Fluor- und Schwefelpackungen bis hin zu Gewichtsbädern, Naturmedizin u. v. m. – kombiniert.

Ich war vom Gewichtsbad begeistert, bei dem man einige Zeit im Thermalwasser mit Gewichten an den Beinen quasi aufgehängt wird. Ich kann nur sagen – eine Wohltat für die Wirbelsäule. Natürlich standen auf meinem Programm auch etliche Massagen und eine Gesichtsbehandlung. Im NaturMed Hotel Carbona****s wird nämlich mit der eigens entwickelten Luxus-Kosmetikmarke my Spirit Skincare gearbeitet, die erst vor Kurzem einen internationalen Preis gewonnen hat. Die aus wertvollen Schätzen der Natur produzierte Gesichtspflege-Linie entspricht den strengsten Kriterien für Bioprodukte und stellt das Gleichgewicht der natürlichen Lipidschicht wieder her. Das Geheimnis der mySpirit Skincare Behandlungen im Carbona besteht in dem Zusammenspiel exklusiver Bio-Wirkstoffe mit der natürlichen Kraft von Halbedelsteinen, energetisiertem Wasser und individuell abgestimmten Bio Duftölmischungen. Am nächsten Tag entschlossen sich meine Freundin, die natürlich auch von den Wellnessbehandlungen begeistert war, und ich bei einem geführten Saunagang namens Palinka teilzunehmen. Hand aufs Herz – so etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Ich schwitzte sämtliche Sünden meiner letzten Jahre aus meinem Körper und fühlte mich danach zwar müde, aber so relaxt wie selten zuvor.

Ein Ort für Gourmets

Auch kulinarisch schöpft der Wohlfühltempel aus dem Vollen. So kommen regionale ungarische Spezialitäten genau so auf die Teller wie internationale Köstlichkeiten. Diätspeisen und vegetarische Gerichte erweitern die Palette für die gesundheitsbewussten Feinschmecker. So wird im NaturMed Hotel Carbona****s unter anderem die Paläo-Ernährung angeboten, die ohne raffinierten Zucker und Getreide auskommt und in etwa der Ernährung der Urmenschen entspricht. Sie ist gesund – das merkt man gleich, da man nach den Mahlzeiten nicht müde ist, sondern energiegeladen ist. Aber auch an alle die unter Laktorseintoleranz oder Glutenunverträglichkeiten leiden wurde hier gedacht. Und wer nicht weiß, was nun wirklich das Beste für ihn ist, der holt sich einfach ein paar Tipps von der Ernährungsberaterin. Auch für edle Tröpfchen wurde NaturMed Hotel Carbona****s vorgesorgt, denn im Weinkeller lagern erlesene Weine, die der Sommelier nur allzu gerne hervorholt. Und eines gehört in Ungarn auf jeden Fall dazu: ein zünftiges Schnapserl vor den Mahlzeiten.

Ausflüge für jeden Geschmack

Obwohl das berühmte Heilwasser auch im Thermalbecken vom NaturMed Hotel Carbona****s zu finden ist, sollte man doch zumindest einmal die Hauptattraktion von Héviz aufgesucht haben, den weltberühmten Hévizer See mit seinen farbenprächtigen Seerosen, den Wasservögeln und dem unverwechselbaren Duft, der einem in die Nase steigt und ein Zeichen der Heilkraft des Wassers ist. Jeden Samstag Vormittag findet mitten in Héviz ein Markt statt, bei dem typisch ungarische Spezialitäten aber auch handwerkliche Produkte angeboten werden. Gar nicht so weit vom Hotel entfernt befinden sich auch einige Buschenschenken und Weinkeller, die mit urigem Essen und typischen ungarischen Weinen aufwarten. Einfach an der Rezeption fragen, in welche Richtung man gehen soll. Oder man nimmt sich ein Taxi – wenn man auf Nummer sicher gehen möchte. Sehenswert ist auch der römische Ruinengarten, denn bereits die alten Römer haben den Thermalsee entdeckt und benutzt. Er befindet sich am Ende der Attila Straße und ist bereits 2011 komplett restauriert worden. Man sieht hier u.a. die Reste einer römischen Villa. Im Stadtteil Egregy befindet sich ein spätrömisches Ziegelgrab, in dem Gürtel- und Kleiderschnallen aus Bronze, Steinmesser, Geld und das Skelett eines römischen Soldaten gefunden wurde. Ach ja – nur ein paar Kilometer entfernt, liegt der Plattensee. Der darf natürlich nicht versäumt werden, wenn man die Gegend rund um Héviz kennen lernen möchte.

Nach einigen Tagen voller Wellness und Kulinarik traten meine Freundin und ich unsere Heimreise an. Schad eigentlich – wie immer gehen die schönsten Tage viel zu schnell vorbei.

NaturMed Hotel Carbona****s
Attila u. 1. H-8380 Hévíz
Tel.: +36/83/501-500
Fax: +36/83/340-468
www.carbona.hu