Körper & Gesundheit

Tibetische Rezepturen bei Mehrfacherkrankungen

In sämtlichen modernen Gesellschaften steigt die Anzahl chronisch Kranker. Dabei nimmt auch die Multimorbidität mit gleichzeitigem Vorliegen mehrerer chronischer Erkrankungen zu. Die Rezepturen der Tibetischen Medizin weisen als pflanzliche Komplexformeln ein sehr breites pharmakologisches Spektrum auf und kommen als Vielstoffgemische immer häufiger bei Mehrfacherkrankungen zum Einsatz.

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In der Behandlungspraxis zeigt sich, dass Multimorbidität etwas anderes zu sein scheint, als nur die Summe der erfassten Einzelkrankheiten. Über die alleinige Aufsummierung hinaus stellt Multimorbidität zumindest partiell ein eigenständiges, vielgestaltiges und dynamisches chronisches Krankheitsbild dar.

Die Rezepturen der Tibetischen Medizin tragen diesem Umstand Rechnung. Als Vielstoffgemische weisen sie ein sehr breites pharmakologisches Spektrum auf. Durch ihre Vielstofflichkeit und die Zusammenstellung nach jahrhundertelanger empirischer Erfahrung1 bieten Tibetische Rezepturen wirksame und in der Regel gut verträgliche Therapieoptionen, besonders auch bei chronischen Erkrankungen und solchen mit multikausalen Entstehungsursachen.2,3

Tibetische Phytotherapie und moderne Forschungsergebnisse

In der tibetischen Phytotherapie wird eine große Anzahl unterschiedlicher Pflanzenwirkstoffe wie Blätter, Rinden, Wurzeln, Blüten und Harze verwendet. In geringem Maße kommen auch Mineralien und tierische Stoffe zum Einsatz.

Besonders charakteristisch für tibetische Arzneimittel ist, dass sie als Vielstoffgemische (multicompounds) aus mindestens drei bis zu 20 (fallweise sogar mehr) verschiedenen Rohstoffen zusammengesetzt sind. Die Inhaltsstoffe ergänzen bzw. verstärken sich dabei im Sinne eines Synergismus. Das heißt, die Wirkung der gesamten Mischung ist mehr als die Summe der Einzelwirkungen. Dadurch wirken Tibetische Rezepturen gleichzeitig auf verschiedene Stoffwechselprozesse unterschiedlicher Netzwerk-Ebenen ein.

Phytotherapeutika, die chemisch gesehen Vielstoffgemische darstellen, besitzen besonders komplexe Signaturen. Als Multi-Target-Arzneien mit pleiotropem*) Wirkprofil greifen sie auf den unterschiedlichen Systemstufen des Netzwerks therapeutisch ein, weshalb sie auch als Netzwerk-Arzneien bezeichnet werden. Als Beispiel für Phytotherapeutika mit besonders komplexer pleiotroper Signatur können Pflanzenrezepturen traditioneller Medizinsysteme wie die der Tibetischen Medizin herangezogen werden.

Die Arzneikomponenten werden als Ganzdrogen getrocknet, gemahlen und in Folge entsprechend den Rezepturen zu Heilmitteln gemischt. Ihr Einsatz erfolgt zumeist als Pulver, Pillen und Tabletten.

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Netzwerk-Arzneien bei Multimorbidität

Moderne Forschungsergebnisse geben deutliche Hinweise auf eine ausgesprochen breit gefächerte Signatur Tibetischer Arzneimittel und liefern somit die logische Grundlage für ihren Einsatz im Rahmen integrativer Behandlungsansätze bei Krankheiten mit ebenfalls komplexer Signatur wie z.B. bei Mehrfacherkrankungen.

*) Pleiotropie (gr. pleio = ‚voll‘ und trop = ‚Drehung‘, ‚Wendung‘) bezeichnet in der Pharmakologie ein Vorhandensein mehrerer Wirkungen bei einem Wirkstoff.

Im Hinblick auf die Komplexität multimorbider Zustände scheinen Netzwerk-Arzneien wie z.B. die pflanzlichen Vielstoffgemische der Tibetischen Medizin, also besonders geeignet bei multimorbiden Patienten. Sie können im Rahmen einer Basistherapie in Kombination mit selektiven Arzneimitteln oder auch zur Behandlung spezifischer Symptome oder Symptomkomplexe eingesetzt werden. Die Rezepturen weisen wenig Wechselwirkungen auf.

Herstellung Tibetischer Formeln unter modernen Qualitätsaspekten

1969 begann mit der Gründung der Firma PADMA in der Schweiz die Produktion Tibetischer Rezepturen unter modernen Qualitätsgesichtspunkten.

PADMA produziert seit nunmehr 50 Jahren europaweit als einziges Unternehmen pflanzliche Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel auf Basis Tibetischer Rezepturen und gilt als Vorreiter auf dem Gebiet pflanzlicher Inhaltsstoffe. Höchste Qualitätskriterien sowie laufende Forschung sind die Grundpfeiler der nachhaltigen Entwicklung des Schweizer Unternehmens.

In den letzten Jahren leistete die Schweizer PADMA AG mit ihrer Forschungsarbeit auf dem Gebiet der pflanzlichen Vielstoffgemische Pionierarbeit und spannt somit einen Bogen zwischen dem alten Wissen der Tibeter und neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft.

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